Endgültiges Aus für das Wellenbad

Schömberg. Das Schömberger Wellenbad steht der Abriss bevor: 67,25 Prozent, also zwei Drittel der Einwohner, die am Bürgerentscheid teilgenommen haben, sprachen sich gegen das Wellnessprojekt aus. Umgerechnet auf die Zahl der Wahlberechtigten von 5749 entspricht dies 34,84 Prozent. Damit ist das erforderliche Quorum von 25 Prozent mehr als erfüllt.

2003 Einwohner lehnten das Badprojekt ab. 976 Bürger befürworteten das Modell in öffentlich-privater Trägerschaft, dies sind 32,76 Prozent der Stimmen und 16,98 Prozent der Wahlberechtigten.

Spannung herrschte gegen 20 Uhr im Rathaus, als nach und nach die Ergebnisse aus den Wahllokalen eintrafen und Kämmerer Volker Burger das Ergebnis an die Wand warf. Das Aus für das Badprojekts zeichnete sich schnell ab. Fraglich blieb zunächst, ob das notwendige Quorum erreicht würde. Ebenso deutlich zeigte sich, dass im Kernort die Entscheidung weit weniger deutlich ausfiel als in den Teilorten. So näherte sich die Ablehnung in Bieselsberg 40 Prozent, ähnliche Zahlen meldete Oberlengenhardt.

»Ich hatte auf einen so deutlichen Ausgang gehofft und zuletzt auch damit gerechnet«, betonte Wolfgang Obert, der den Bürgerentscheid mit der zweiten Unterschriftenliste für ein Bürgerbegehren ins Rollen gebracht hatte. Froh sei er, dass es jetzt finanziellen Spielraum für kleinere Projekte und Rücklagen für schlechtere Zeiten gibt. »Ein Traum ist aus«, bedauert hingegen Uwe Nikolaus vom Förderverein Wellenbad das endgültige Ende.

Gleich heute sagt Bürgermeisterin Bettina Mettler den interessierten Investoren ab. Froh ist sie, dass der Entscheid so eindeutig ausgefallen ist. Vielleicht schon in der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats vor der Sommerpause komme dann das Thema Abbruch des Wellenbads auf den Tisch. Was mit dem Gelände geschehe, lasse sich allerdings nicht sagen. »Da wird uns so schnell nichts anderes einfallen.« Auch Kurgeschäftsführer Torsten Zink akzeptiert den Ausgang der Abstimmung. Für ihn stellte die Wellnesseinrichtung nur ein Mosaik in seinem Konzept dar. Schömberg wolle sich als »Glücksgemeinde« vermarkten, verrät er schon.

»Jetzt gilt es, sich der Zukunft zuzuwenden«, stellte Hotelier Christoph Eck fest. Bedauerlich sei diese Entscheidung. Denn der Tagestourismus sei seit der Schließung des Wellenbads weggebrochen. »Auf einige Händler und Geschäfte kommen harte Zeiten zu«, schätzt er. Aber er zeigte sich zuversichtlich, dass es mit Zink wieder aufwärts gehen kann. Seine bisherigen Ideen hätten den Verein Tourismus, Handel und Gewerbe jedenfalls überzeugt.

Von Martina Zieglwalner



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